Krisenzuschlag

Preisaufschlag /
Alternatives Material

Seit Beginn der Pandemie – und jetzt verstärkt durch den Krieg – sind die Materialmärkte durcheinander.

Schnittholz hat z.T. auf mehr als das dreifache zugelegt (gegenüber 2019) bei Rundstäben ist es „nur“ verdoppelt, weil zwar das Holz, aber nicht die Arbeit beim runddrechseln teurer geworden ist (bzw. mit den Stromkosten jetzt doch …); aber ich will die Entwicklung noch nicht in den Grundpreis einpreisen, da wir alle hoffen, dass es sich langfristig irgendwo zwischen diesem aktuellen Maximum und dem alten Preis neu einpendeln wird. Einstweilen ist auf diese Weise gut ersichtlich, welcher Preis vor dem Durcheinander galt (letzte Berechnung 2016) und welche Zusatzkosten dem Geschehen auf dem Holzmarkt seit Beginn 2020 geschuldet sind.

UPDATE:
(Frühjahr 2024)
Die Preise haben sich auf einem neuen Niveau eingependelt. Ich werde also demnächst im Zuge der Website-Erneuerung den Grundpreis neu berechnen; habe dafür auch mal die Netto-Arbeitsstunden über mehrere Exemplare hinweg als Durchschnittswert gemessen. Das Ergebnis wird aber voraussichtlich nicht wesentlich vom aktuellen Stand (Grundpreis + Aufschlag) abweichen.

Alternatives Material:

Zusätzliches Problem ist, dass z.T. auch dann, wenn man die hohen Preise zahlt, der Nachschub einfach nicht vorhanden ist.

2017 konnte ich zu meinem Händler gehen, wenn der 150 Stücke im Regal hatte, konnte ich mir die besten 20 bis 30 (je nach Charge) raus suchen. Bei denen hatte ich dann im Durchschnitt ca.30-40% Verschnitt; weil die Abstände zwischen Ästen, Rissen, Harzkammern usw. zu kurz für die benötigten Bauteile waren.
Heute gehe ich zum Händler und wenn er jetzt eine neue Lieferung 150 oder 200 Stück bekommen hat, finde ich mit Glück 5 Stück, die ich brauchen kann – wobei der Verschnittanteil jetzt teilweise über 50% liegt – und das bei dem gestiegenen Preis.

Ich hatte schon seit Jahren immer wieder den Gedanken an eine Multiplex-Version, diesen aber aus Kostengründen immer wieder verworfen.
Bei 50,- Aufpreis gegenüber der „normalen“ Variante (große Rahmen) wäre ich auf einem Lager voller teuer eingekauftem Multiplex sitzen geblieben; das man leider nicht in kleinen Mengen bekommt, sondern bei dieser Stärke und Qualität nur in ganzen Platten zzgl. Zuschnitt und 300km Abholung.

Durch den derzeitigen Aufschlag beim Schnittholz und die wesentlich geringere Steigerung beim Multiplex sind die Materialkosten derzeit praktisch gleich, wenn ich den wesentlich geringeren Verlust durch Verschnitt mit einrechne.
Daher kann ich beide aktuell zum gleichen Preis anbieten.

Vor- und Nachteile der Multiplex-Variante:
Ich verwende Birke der Qualität BB/BB oder besser, Feuchtefest verleimt, mit Rundstäben aus Ahorn oder Birke.
Das Material ist gegenüber dem Schnittholz formstabiler und robuster gegen Risse und Spaltungen.
Es wiegt auch merklich mehr; was gut für einen stabilen Stand, aber unbequemer für häufigen Transport ist.
Die Optik – insbesondere der Streifen-Look der Schnittseiten – ist gefällig; aber innerhalb historischer Darstellung ganz offensichtlich als modern erkennbar. Der Rahmen an sich ist zwar immer eine moderne Form, aber der Vollholz-Look ist in Mittelalter-Lagern doch ambientiger.
Multiplex sollte in jedem Fall noch versiegelt werden; die dünnen, querverleimten Schichten sind zwar feuchtefest verleimt; aber auch wenn der Leim selbst feuchtebeständig ist, verhalten sich die Lagen bei Witterungseinflüssen unterschiedlich, was zum Ausfasern von Kanten führen kann.
Eine Versiegelung mit Lacklasur, gut aushärtendem Holzöl o.ä. ist also dringend geraten.
Es ist nicht wirklich kompliziert, kann man in Eigenleistung machen – es braucht nur Zeit, und die ist natürlich teuer, wenn ich das für Euch mache.

Beispielbilder Multiplex:
(Prototyp; Schnitte teils unsauber und bereits lasiert; dadurch etwas farbverändert)